Intervalle der Vorsorgekoloskopie: Ein unterschätztes oder gerechtfertigtes Protokoll?

Traditionell werden Vorsorgekoloskopien im Zehnjahres Intervall empfohlen. Diese Empfehlung beruft sich auf die statistische Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Abnormitäten im Darmbereich (Polypen, Tumore) innerhalb dieses Intervalls. 

Ich empfehle allerdings eine Vorsorgekoloskopie in einem 5-Jahres-Intervall, um rechtzeitig auch kleinere Veränderungen der Darmwandoberfläche zu detektieren, die sich in diesem Intervall entwickelt haben können und ggf. bei nicht ausreichender Vorbereitung des Darms übersehen werden.. 

 

Eine Vorsorgekoloskopie soll beispielsweise durch die Entfernung verdächtiger Schleimhautveränderungen (z. B. Polypen, Adenome) vor Darmkrebs schützen, indem diese Strukturen im Rahmen der Untersuchung entfernt werden. 

Trotz anderer Darmuntersuchungsmöglichkeiten (virtuelle Koloskopie durch MRT) bleibt die Koloskopie die effektivste Untersuchung zur Früherkennung atypischer Darmwandstrukturen (Adenome) und verhindert somit i. R. dieser Vorsorgeuntersuchung die Entwicklung kolorektaler Karzinome. 

 

Adenome und selbst kleinere Karzinome können übersehen werden, wenn die Patienten die Darmreinigung vor der Untersuchung nicht sorgfältig genug durchführen. Dies kann immer dann der Fall sein, wenn die Hinweise des Arztes im Vorgespräch nicht eindeutig befolgt werden. 

 

Die Folge ist dann, dass die Sensitivität (sensitivity) der Koloskopie als diagnostische Methode sinkt. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, vorhandene Abnormitäten als solche zu identifizieren, abnimmt. Wenn man von dieser Gefahr ausgeht, könnte ein höheres Untersuchungsintervall den negativen Konsequenzen einer solchen Ungenauigkeit entgegenwirken.