Alles, was man über die Darmspiegelung wissen muss

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Die Darmspiegelung

 

  • Ist die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs 
  • Wird mit einem speziellen flexiblen Endoskop (dem Koloskop) durchgeführt
  • Wird unter einer leichten Narkose (Schlafspritze) bei ständiger Überwachung des Kreislaufs und der Sauerstoffsättigung durchgeführt
  • Ist eine sichere und komplikationsarme Untersuchung 

 

Mit einem Koloskop ist es möglich, das Innere des Dickdarms zu betrachten und auf Abnormitäten zu untersuchen. Liegt eine solche Schleimhautabnormität vor, ist es während der Koloskopie möglich, entweder Gewebeproben zu entnehmen oder diesen Bereich endoskopisch durch einen kleineren operativen Eingriff zu entfernen.

 

Darmkrebs ist eines der am häufigsten vorkommenden Krebserkrankungen in Westeuropa. Die Darmspiegelung ist die derzeit wichtigste und beste Untersuchung zur Früherkennung von Vorstufen von Darmkrebs. Auf Grund der hohen diagnostischen Genauigkeit lässt sich ein sehr großer Anteil dieser Erkrankung verhindern, wenn alle Menschen eines bestimmten Alters (ab 55 Jahre)  in einem regelmäßigen Untersuchungsintervall an Vorsorgekoloskopien teilnehmen würden.

Im Gegensatz zu anderen Untersuchungsmethoden zur Vorsorge von Krebs, wie z.B. beim Mammakarzinom die Mammografie, bei der man nur den ausgereiften Tumor erkennen kann, wird durch eine Darmspiegelung eine Untersuchung getätigt, die bereits Vorstufen, zum Beispiel Polypen oder Adenome, von krebsartigen Abnormitäten erkennen und rechtzeitig behandeln lässt. Die Entwicklung solcher Vorstufen zu Krebsgeschwüren dauert statistisch gesehen ca. 10 Jahre, weshalb dieser Zeitraum als Intervall für Vorsorgeuntersuchungen allgemein empfohlen wird.

 

Ein Endoskop ist ein röhren- oder schlauchförmiges, flexibles Gerät, das ermöglicht, ohne große Eingriffe ins Innere des Körpers zu schauen. Durch seine Ausstattung mit einer elektronischen Kamera lassen sich Bilder aus dem Inneren von Körperhöhlen oder Organen direkt auf einen Monitor übertragen. Mit Hilfe einer integrierten Lichtquelle und zusätzlichen elektronischen Geräten, lassen sich diese Bereiche ausleuchten und ggf. behandeln. Über einen Arbeitskanal kann der Arzt Instrumente wie Zangen oder Schlingen einführen. Auf Grund der Biegsamkeit des Instrumentes und seiner geringen Dicke (es ist nur fingerdick) ist es so beweglich, dass der Arzt den gesamten Dickdarm mit seiner beachtlichen Läge von etwa 130 cm  betrachten kann. Der Patient fühlt dabei gar nichts und schläft den gesunden Schlaf der Narkose. 

Die Narkose oder besser gesagt Sedierung lässt sich unter Beobachtung des Kreislaufs und der Sauerstoffsättigung so steuern, dass der Patient nach der Untersuchung komplett wach und orientiert ist und eine anschließende Ruhephase folgt.

Eine Darmspiegelung kann durchgeführt werden, wenn die folgenden anhaltenden Beschwerden auftreten:

 

  • Anhaltender Durchfall oder Verstopfung
  • Veränderung der Stuhlgewohnheiten (z.B. Änderung der Stuhlfrequenz oder -konsistenz oder des Stuhldurchmessers)
  • Blut im Stuhl
  • Schleim im Stuhl
  • Lang anhaltende Blähungen
  • Anhaltende Schmerzen im Bauchbereich die keiner äußeren Quelle zugeordnet werden können
  • Starker und unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Unklare Blutarmut (Anämie)
  • Vorsorgebedarf 
  • Positive Familienanamnese von Darmerkrankungen

 

Neben der Früherkennung des Darmkrebses können durch eine Koloskopie auch diverse andere Krankheiten aufgedeckt werden:

 

  • Divertikulose (Ausstülpungen der Darmwand)
  • Dickdarmpolypen (Vorstufe von Darmkrebs)
  • Darmkrebs
  • Andere Tumoren des Darmes 
  • Engstellen
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
  • Akute Entzündungen und Durchblutungsstörungen der Darmwand
  • Anomalien der Blutgefäße des Darmes